Alpencross Tag 6 Kaiserjägerweg
Cavalese - Manghenpass - Borgo - Kaiserjägerweg - Bertoldi
67 km / 2160 hmUnser Tagwerk besteht heute aus zwei Anstiegen. Erst gehts den Manghenpass hoch, am späten Nachmittag den Kaiserjägerweg.
Die Straße zum Manghenpass. Auf 13 km werden ab Molina 1200 hm überwunden. Aussicht haben wir dabei keine. Nur Tannenbäume sind zu sehen.
Mein Puls liegt bei diesem Manghenpass Uphill bei ruhigen 125 b/min. In drei Stunden ist der Spuk vorbei. Ich denke ich hätte mit meinem MTB noch weiter rauffahren können, wenn es weiter rauf gegangen wäre. Wie in Trance...
Wir trinken wie immer in den letzten Tagen aus Gebirgsbächen.
Beim Raufradeln werden wir von vielen Rennradlern und Motorradfahrern überholt. Macht nix. Wir sind die geistigen Sieger. Fast eine Woche lang sind wir nun unterwegs mit unseren MTB, nicht erst seit ein oder zwei Stunden. Und wir haben mit unseren MTB und Rucksäcken etwas mehr Gewicht rauf zu wuchten auf den Hügel.
Mit Milchkaffe, Breze und Handwurst gestärkt stürzen wir uns nach dem Manghenpass ins Val Sugana. Hier gehts bei 42° Hitze durch die Stadt Borgo Val Sugana. Und anschließend am Flüßchen Brenta entlang durch Obst- und Weingärten. Für diese 20 km benötigen wir fast zwei Stunden. In Santa Giuliana machen wir die letzte Rast vorm Kaiserjägerweg, einer Wand mit eingearbeiteter Treppe.
Noch liegt sie im Schatten. Nachdem wir die ersten 300 hm des Kaiserjägerweg unter unseren Gummistollen haben, knallt die Abendsonne voll rein. Unsere Pausen machen wir nach der Anzeige im HAC4. Alle 100 hm eine Pause. Meistens werden es keine 100 hm und ich brauche schon Erholung.
Dann ist Schluß. Ich mag nicht mehr und kann nicht mehr.
Wir schieben die restlichen 400 hm unsere MTB. Insgesammt brauchen wir für die 700 hm mehr als zwei Stunden.Ich denke an den Manghenpass, den ich ja auch schon in den Beinen habe, und bin wieder ganz zufrieden mit meiner Leistung.
Die letzten Meter des Kaiserjägerweg fahren Martin und ich wieder. Den Stolz haben wir. Ich zeig Martin mal kurz die Säge und schon sind wir vorbei an der Abzweigung zur Albergo Monterovere.
Was heißt vorbei? Wir sind schon wieder 100 oder 200 hm abgefahren. Das geht ja bekanntlich sehr schnell. Bei der Albergo Monterovere, einer Berghütte, habe ich von zuhause aus um ein Doppelzimmer telefoniert.
Vorbei.
Was hören wir da? Donnern. Es fängt an zu tröpfeln. Hilft nix. Wir müßen auf der Hauptstraße weiter nach Lavarone, einer Hochebene mit angeblich vielen Hotels. Lavarone erreichen wir ohne Probleme. Das Wetter hält, die Frisur auch.
In Gasperi erinnere ich mich an die Garni Il Muretto. Mit dieser Pension hatte ich zuhause email-Kontakt. Ich krame kurz die Telefonnummer aus dem Rucksack, rufe an und die Herbergsmutter sagt: "Ein Doppelzimmer ist frei.In Bertoldi plündern Martin und ich einen Einkaufsladen.
Auf dem Balkon unseres Doppelzimmers gibt es Cola, Semmeln, ein halbes Pfund Käse und Handwürste. Später gibt es noch eine erstklassige Pizza Alpini.
Manghenpass und Kaiserjägerweg bleiben uns in Erinnerung. Weißbier auch...
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