Alpencross Tag 5 Passo Bregn da l´Ors
Madonna di Campiglio - Lago Val Agola - Passo Bregn da l´Ors - Malga Movlina - Stenico - Villa Banale - Sarche - Dro - Arco - Torbole
64 km / 820 hmNicht wie die letzten Jahre, übern Passo Duron, sondern wie 2007 beim AlpenX Ischgl übern Passo Bregn da l´Ors führt heute mein Alpencross homerun zum See.
Der Himmel ist wieder wolkenlos blau.
Als ich am frühen Morgen mit meinem MTB Madonna di Campiglio verlasse, erkenne ich zwischen den Bäumen sonnenbeschienene Brentagipfel. Das ist nicht immer so, in der Brenta.
Auf mich warten 600 Höhenmeter rauf zum Bärenpass, Passo Bregn da l´Ors. Nach einem Kurzen Fotostop am Ristorante Cascate geht es immer fahrbar auf schattigem Forstweg, rauf zum Lago di Val Agola.
Und dann kommt der letzte nennenswerte Anstieg des Alpencross Garmisch. 260 Höhenmeter Schiebung, erst über ein paar Steinchen und später über steile Wiesen. "Hier war ich doch schon mal." denke ich mir immer wieder. Vor allem wenn ich ein Foto schieße, ertappe ich mich dabei, dass ich dieses Foto eigentlich schon mal gemacht habe.
Der Passo Bregn da l´Ors stellt sich oben als flacher Wiesenpass vor. Ich setze mich in das hohe Gras. Eine Herde Kühe genießt neben mir und meinem MTB die Aussicht auf die beeindruckende Adamello-Presanella-Alpen in der Ferne.
Die zwei Gebirgszüge Adamello und Presanella, nur durch den Einschnitt des Genova Tales getrennt, bilden eine einzige mächtige Gebirgsgruppe zwischen Ortler und Gardasee. Die Adamello-Gruppe ist stark vergletschert. Sie zählt zu den Gebirgsmassiven der italienischen Alpen mit der größten Anzahl von Gletschern - deren Oberfläche macht zusammengezählt stattliche 42 km² aus. Der Pian di Neve, der sich allein schon über 18 km² erstreckt, der Mandrone-Gletscher (Vedretta del Mandron) und die anderen Gletscher der Adamello-Gruppe sind aber mehr bei Bergsteigern beliebtes Gebiet, für Mountainbiker stellt diese Gebirgsgruppe ein unüberwindliches Hindernis dar.
Gut ausgeruht sind auch die paar Höhenmeter vom Bärenpass zur Malga Movlina problemlos zu absolvieren. Und dann geht es abwärts. Alpencross homerun ist angesagt. Vorbei an der Malga Movlina und dem Rifugio Ghedina schieße ich erst auf Schotter, dann auf Asphalt nach unten. Der gestrige Regen hat feinen Sand auf die Teerstraße gespült. Dass ich mit hoher Geschwindigkeit in eine besandete Kurve rein fahre und fast nicht mehr raus komme, passiert mir nur einmal. Man kann auch mal bremsen vor einer Kurve... Ruckzuck bin ich unten auf der Hauptstraße die mich links nach Stenico führt. An verrosteten Leitplanken entlang, tief unter mir die Sarca, welche ich mehr oder weniger von jetzt an bis nach Torbole an meiner Seite haben werde. In Stenico schütte ich ein letztes mal eisgekühlte Cola in mich hinein und weiter gehts. Ein enger Trail, mit dem habe ich hier nicht mehr gerechnet, führt mich zur Ponte Balandina. Rüber auf die andere Seite, rauf zur Hauptstraße nach Limaro und ab geht die Post. Der Radweg unter meinen Stollen führt erstklassig ausgebaut durch die enge Sarcaschlucht. Ich rolle nach Sarche runter und weiter nach Dro, Arco und schließlich nach Torbole.
Dass ich auf den letzten 25 Kilometern bei 38° Celsius heftigen Gegenwind habe, stört mich nur anfangs.
Irgendwann ist mir das wurscht...
Ganz egal ists mir, wie ich mich im neuen Supermarkt in Torbole mit biligen Bier und Erdnussflips eindecke, am Strand von Torbole meinen Platz finde und in den kühlen Lago hüpfen kann.
Naja, hüpfen, ich bin halt reingegangen... :-)
Wieder liegt eine knappe Woche Alpencross hinter mir.
Eine Woche mit Erschöpfung, unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen.
Eine Woche mit innerer Zufriedenheit.
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