Eisjöchl MTB Tour übers Schnalstal runter

Eisjöchl

30.07.2008

Stettiner Hütte - Eisjöchl - Pfossental - Schnalstal - Dorf Tirol - S. Leonhard - Platt

72 km / 1103 hm

Das Blechdach der Stettiner Hütte performt aus dem Regen und Sturm der Nacht ein recht wildes Drumconcert. Am nächsten Morgen ist alles vorbei, die Sonne lacht aus einem wolkenlosen Himmel...

Nach dem Frühstück (Kaffee, Weißbrotscheiben, Butter, Marmelade ausm Eimer, Müsli und Naturjogurt) sitze ich um 8 Uhr im Sattel. Die Stettiner Hütte ist eine Berghütte auf 2900 m Höhe, keine Pension im Tal, wo man komfortabel Duschen kann und an jeder Ecke eine Pizzeria findet...
Die ersten paar Höhenmeter vom Eisjöchl runter schiebe ich noch mein Radl. Das war bisher bei jeder meiner Passüberschreitungen so... Dann wird es zunehmend fahrbarer. Das Feeling für´s Bike und für die Dosierung der Bremse wächst immer mehr. Sogar die sonst ungeliebten, steilen Spitzkehren werden erfolgreich gemeistert. Der 1 Meter breite Trail führt über grobe, lose Steine, teilweise ist sehr wenig Platz für die Pedale. Logisch gibt es auch hier steil aufgestellte Steinplatten als Entwässerungshilfen. Aber auf diesem Weg sind das bei weitem nicht so viele wie auf der anderen Seite des Eisjöchls... Je weiter ich in das Pfossental runter komme, desto erdiger wird der Weg, desto grüner wird die Landschaft. Bei einer kurzen Pause können sich auch die glühenden Bremsscheiben meines Bikes abkühlen...
Ab dem Eishof (2069 m), dem höchst gelegenen, bewirtschafteten Bauernhof Südtirols kommen mir immer mehr Wanderer entgegen. Der Weg schlängelt sich weiter durchs Pfossental, vorbei an der Rableitalm, Mitterkaser und Jägerrast. Ab dem Parkpatz bei Jägerrast führt eine Teerstraße weiter runter, welche schließlich unterhalb von Karthaus in die Schnalstalstraße mündet. Das enge Schnalstal ist schnell durchfahren, ich werde nach Naturns gebeamt. Die Gegend kommt mir vom 2007er AlpenX sehr bekannt vor. An der Etsch entlang rolle ich nun Richtung Rabland und Algund. In Dorf Tirol fahre ich heute die Strecke bergauf, die ich vor zwei Wochen noch bergab gefahren bin. Dafür geht es auf der anderen Seite, bei Kuens, bergab Richtung Passerradweg. An der Passer entlang sammle ich nun 300 Höhenmeter bis ich in St. Leonhard bin.
Der Passerradweg ist bergauf unangenehm zufahren, er zieht sich ewig lang, zäh wie Kaugummi, bei einer Temperatur von 34°. Ab St. Leonhard geht es nochmal steil bergauf, 500 Höhenmeter trennen mich noch vom Auto... Die steile Straße nach Breiteben verläuft auf der südlichen Seite des Passeiertals. Auf den Serpentinen nach Breiteben hoch weiß ich warum ich so schwitze. Das gefällt mir besser als das Rumkriechen auf dem Passerradweg...

Nach einer Distanz von 72 Kilometern, einer Sattelzeit von 5 Stunden höre ich beim Einrollen in Platt die Kirchturmglocken läuten.
"Was für ein Empfang.", denke ich.
Gänsehautfeeling. Ein Kreis schließt sich...

meine Bewertung der Tour

  • Spass
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  • Landschaft
    Punkte
  • Kondition
    Punkte
  • Fahrtechnik
    Punkte

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