Cadini Runde | DolomiX MTB Tour

Cadini Runde | DolomiX

Cadini Runde DolomiX Tag 2
30.06.2012

Dürrensteinhütte - Schluderbach - Misurina - Drei Zinnen - Lavaredohütte - Cason de la Crosere - Rif. Citta di Carpi - Misurina

45 km / 1980 hm

Nach dem gestrigen Superpanorama vom Kreuzjoch, dem genialen Trail runter zum Pragser Wildsee und der lockeren Auffahrt zur Plätzwiese stehen heute weitere Dolomiten-Highlights auf unserem Programm. Die "Drei Zinnen" und die Umrundung des Cadini Massiv.

Erst mal gehts recht spaßig von der Dürrensteinhütte runter nach Schluderbach. Wir nehmen hier den Weg Nr. 37, welcher immer wieder die Serpentinen der Fahrstraße kreuzt. Nach den gestrigen Regenfällen ist der 37er mit Pfützen und nassen Wurzeln fahrtechnisch recht interessant, aber für jeden aus unserer Gruppe durchgängig fahrbar. In Schluderbach werden die Federungen unserer Bikes wieder blockiert und die Sättel hoch gestellt. Wir haben anschließend eine lange Asphaltstrecke vor uns. Erst mal sechs Kilometer leicht ansteigend, d. h. 300 Höhenmeter bis nach Misurina. Und dann sieben Kilometer ansteigend, d. h. 700 Höhenmeter bis zur Auronzohütte hoch. Gut dass wir unsere Rucksäcke im Hotel in Misurina lassen können. Auf dem sonnigen Anstieg hoch zur Auronzohütte radelt es sich ja doch leichter ohne die 7 Kilogramm am Rücken.
Wir wir so im Berg hängen, schweißnass, langsam, vor uns hin treten, kommt von hinten her eine Fatamorgana angerauscht. Spinn ich jetzt oder oder ist das wirklich wahr. Ich, voll ausgestattet mit Mountainbike, Trikot und Bikehose, Bikeschuhen, Bikehandschuhen und was weiß ich noch alles, werde von einer luftig gekleideten Dame mit lockerer Bluse, kurzer Baumwollhose, barfüßig in Espandrillos überholt. Es fehlt gerade noch, dass die Dame beim E-Bike-Uphill locker vor sich hin pfeift. Dieses Bild passt hier nicht in die Landschaft. Wenn jemand mit dem Bike hier hoch fährt, habe ich eine bestimmte Vorstellung von dessen Geschwindigkeit bzw. Langsamkeit. Dass hier jemand mit so einem Affenzahn bergauf fährt, in leichter Sommerbekleidung, daran mag ich mich nicht gewöhnen.

 

Half Width (Last)

Nachdem wir so nach und nach am Parkplatz der Auronzohütte (2320 m) ankommen, wollen wir nach einer kurzen Pause doch recht schnell weiter. Die Aussicht auf die Drei Zinnen und die umliegenden Berge können wir nicht so recht genießen. Ist ja kein Wunder, wenn auf gut 2300 m Höhe dauernd voll besetzte Busse an einem vorbei rauschen. Jetzt steht uns noch ein Tourislalom auf dem Weg zur Lavaredohütte (2344 m) bevor. Naja, hier gibt es wenigstens keine Autos und Busse mehr.

Die Landschaft hier oben gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe, diese schroffen Gipfel sind schon cool, die sollte man vielleicht auch mal gesehen haben. Das wars dann aber auch. Meine Vorstellung von Bergwelt ist eine weniger erschlossene. Nach einer kurzen Mittagspause wollen wir hier weg. Um weiter um das Cadinimassiv rum zu kommen, geht es anschließend "down the hill". Kurz nach der kleinen Capella d. Alpini führt uns der Weg Nr. 1104 steil nach unten. Wir rollen über grobe Steinbrocken und setzen uns mit Latschenkiefern und Spitzkehren auseinander. Der Weg ist im Vergleich zum gestrigen Trail im Lärchental, noch mal ein Stück fordernder aber wiederum durchgängig fahrbar. Vielleicht ist es auch so, dass wir immer besser werden? Die 1100 Tiefenmeter schneiden uns ein Grinsen ins Gesicht. Dem einen oder anderen aus unserer Gruppe auch einen oder mehrere Kratzer in Arme und Beine...
Vom tiefsten Punkt des heutigen Tages, Cason de la Crosere (1198 m), geht es am Nachmittag noch mal gut 900 Höhenmeter rauf zur Citta di Carpi (2190m). Lange Anstiege am Nachmittag hab ich noch nie gemocht. Aber bei wem soll ich mich beschweren, die Tour hab ich ja selber geplant. Und dann ist es so, wie es immer ist. Wenn man wieder oben ist, am höchsten Punkt eine Radler in sich hineinschütten kann und sich ein paar Minuten erholt hat, dann ist die Anstrengung des Aufstiegs schnell wieder vergessen. Und wer als Erster oben ist, hat am meisten zu vergessen, der hat aber auch länger Zeit. Gell Heinz.
Dass es in unserer Gruppe fahrtechnische und konditionelle Unterschiede geben wird, war von Anfang an klar. Das ist aber für niemanden ein Problem, wir kommen immer wieder zusammen. Entweder oben oder unten oder zwischen drinn. Der Weg Nr. 120 zum Misurinasee bildet die Schlußetappe des heutigen Tages. Wir ballern über welliges Auf und Ab Richtung Col de Varda, meistern noch einen kleinen Gegenanstieg und grinsen uns dann am Misurinasee an.
Das Grinsen wird nach zwei ungeduschten Bierchen auf der Haustreppe unseres Hotel nicht weniger. Wir lassen das Erlebte Revue passieren und genießen später Pizza, Bier und Rotwein direkt am Ufer des Misurinasees. Grins, grins...

GPS-Download

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meine Bewertung der Tour

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