Altissimo Runde
22.05.2010
Torbole - Malga Casina - Monte Varagna - Monte Altissimo - Malga Campo - Malga Campei - Loppio - Torbole
41 km / 2180 Höhenmeter
Nach dem gestrigen Tremalzo steht heute ein weiterer MTB Klassiker des Gardasees auf dem Programm, der Altissimo.
Martins Beine sind soweit locker, Erwins Oberschenkel ist fit. Wir schmeissen uns auf unsere MTB und biken ... Vom beschaulichen Bootshafen in Torbole aus geht es los, genau genommen direkt vor unserer Haustüre... Die Strada del Monte Baldo schenkt uns von Anfang an keinen Höhenmeter. In gleichmäßiger Steigung zieht sich das schwarze Asphaltband nach oben Richtung Altissimo. Als Entschädigung für die eintönige Kurbelei gibt es immer wieder faszinierende Aussichten über den Lago und das Gardasee Land. Torbole, unter uns, wird immer kleiner. Gegenüber entdecken wir, unser Bikerevier von gestern.
Martin wurde in der Nacht immer wieder von Muskelkrämpfen geplagt. Er hatte in letzter Zeit leider nicht die Möglichkeit, für unseren Gardasee Trip zu trainieren. Heute ist er nicht ganz so fit, er traut es sich nicht zu, das 2000 Höhenmeter-Ungeheuer des Gardasees mit Erwin und mir zu zähmen. Wir versuchen, ihn zu überreden, leider bleibt Martin aber doch zurück und fährt später auf der Strada del Monte Baldo zurück nach Torbole.
Das ist sehr schade.
Erwin und ich kurbeln mit unseren MTB die Altissimo Tour im Duett weiter. Nach gut drei Stunden erreichen wir auf einer Höhe von 1560 m das Ende der Asphaltstraße, die Uphill-Tortur geht jetzt erst richtig los. Erst schieben wir unsere MTB, dann fahren wir aber doch wieder. Ein Schotterweg bringt uns zu einer Alm unterhalb des Monte Varagna. Wir sind hier nicht alleine, ein gutes Dutzend Mountainbiker liegt hier im Gras, genießt die Aussicht und bereitet sich auf das vor, was da noch kommt.
Half Width (Last)
Was auf unserer MTB Runde kommt ist erst eine mit groben Steinen übersäte Steilpiste, dann eine Genußfahrt von kurzen 300 Metern über flaches Wiesengelände und dann der heiße showdown schlechthin. Das letzte Stück des Sentiero della Pace ist für niemanden auf dieser Welt fahrbar. Hier wird gekraxelt und das MTB getragen. Ich frage einen italienischen Mitkraxler, ob er mich denn überholen will, ich würde den Weg gerne frei machen. "No stress!" antwortet er...
Zwischendurch kommen uns Zweifel an unserem Vorhaben, wir bewegen uns mit unseren MTB am Rücken in Reinholdmessnermounteveresttempo nach oben. Die letzten Meter stapfen und rutschen wir durch kniehohen Schnee. Schon wie wir das Rifugio Altissimo auf 2060 Meter Höhe erblicken, ist die Plagerei der letzten Stunden wieder vergessen. Wir rollen unterhalb des Altissimo Gipfels zum Rifugio, und belohnen uns mit einer Portion Spaghetti.
Die Welt ist wieder in Ordnung.
Nach unserer Pause erklimmenn wir die letzten Höhenmeter zum Gipfel des Altissimo, schießen ein paar Poserfotos und nehmen mit Anlauf den Weg nach unten. Hierfür haben wir uns den Sentiero 622 ausgesucht. Der stellt sich anfangs als fordernder, ausgewaschener Wiesentrail vor. Die ersten Höhenmeter sind ein rechter Krampf, mich hauts beinahe vorne über den Lenker. Weiter unten wirds dann besser, die Federgabeln unserer MTB bügeln sämtliche Ungereimtheiten aus, wir fliegen über Steine und Wurzeln.
An der Malga Campo steigen wir in den Sentiero 650 ein, ein MTB Trail, wie ich ihn noch nicht erlebt habe. Immer fahrbar zieht sich der schmale Weg am Hang entlang. Kurze Gegenanstiege kommen gerade Recht um die Hände von der Bremserei zu entspannen. Ab der Malga Campei di Sotto führt der Trail duch dichten Laubwald. Ein weiteres Detail, das den Trail noch interessanter macht. Steine und Wurzeln verstecken sich jetzt unter dichtem Laub. Alles kein Problem. Erwin und ich meistern Felsstufen und Spitzkehren, das ist nicht immer so...
Der Plan ist, den Skull Trail zu biken. Leider entscheiden wir uns an einer Abzweigung für den falschen Weg. Wir hätten weiter auf der Strada Brentegana bleiben sollen, sehen aber einen 50 hm Anstieg und schrecken davor zurück. Als wir das bemerken, ist es leider schon zu spät. Nix wirds aus dem Skull Trail. Wir sind schon zu weit abgefahren und wollen jetzt auch nicht mehr zurück. Jammerschade... Wir schießen mit offenen Bremsen gen Tal, finden uns kurze Zeit später in den Weinbauplantagen von Sano, und letztendlich auf dem bekannten Radweg in Loppio. So ohne Skulltrai war das nicht geplant, hilft aber auch nix mehr... Der weitere Weg nach Torbole führt an den alltäglichen Autostau vor der Stadt vorbei... Mit Tremalzo und Altissimo haben wir die 2010er MTB Saison endgültig eröffnet. Ich vergleiche die beiden MTB Klassiker des Lago miteinander. Beide sind außergewöhnlich und absolut empfehlenswert, der Tremalzo ist durchgängig fahrbar, raufzu und runterzu. Am Altissimo hat man die Kraxlerei zum Gipfel, dafür entschädigen aber die Wege 622 und 650 beim Downhill. Wie wär es denn mit ner MTB Tour, den Tremalzo rauf und den Altissimo runter? Hm, das wärs... :)
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Spass
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Landschaft
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Kondition
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Fahrtechnik
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